24. Januar 2009

Computer haben Respekt

Der PC kann manchmal ganz schön nerven. Plötzlich geht was nicht. Er sträubt sich. Man will eine Excel Datei aufmachen. Das hat immer funktioniert, dann eine komische Fehlermeldung. Datei kaputt? Typzuordnung verdreht? Kann man versuchen zu reparieren. Manchmal klappt nichts.

Wenn gar nichts hilft, dann hilft nur noch eins: eine Drohung. Denn Computer haben Respekt.

Aber nur vor wirklich ernst gemeinten Drohungen. Er merkt es wenn man nicht ernst droht. Man könnte z.B. einen Hammer daneben legen. Aber wer würde schon wirklich den Hammer verwenden. Das merkt er. Deshalb klappt das mit dem Hammer nicht. Der Hammertrick klappt nur wenn man wirklich bereit ist zuzuschlagen.

OpenOffice hat funktioniert. Habe OpenOffice installiert und sofort geht Excel wieder. Hat wohl richtig Angst bekommen, das ich jetzt zu OpenOffice wechsle.

Wir wollten mal LAN Party machen. Aber das Netz wollte ums Verrecken nicht. Also haben wir beschlossen neu zu verkabeln. Kabel rausgesucht und quer durch den Raum verlegt. Ein letzter Test und siehe da: das Netz geht doch.

Ein Server hat immer etwas rumgesponnen. Standard Debian Minimalinstallation. Trotzdem komische Hänger, plötzliche unerklärliche Überlast, irgendwas im Kernel. Irgendwann habe ich aufgegeben und einen neuen Server bei Hetzner bestellt, Backups gemacht und den Umzug vorbereitet. Ab da war Ruhe. Geschnurrt wie ein Kätzchen.

Wir hatten mal falsche Daten im Memcache. In einem User-Record war was ganz anderes drin. Kein eigentlich nicht sein, weil unter einem User-Key nichts anderes kommen kann. Kam sehr selten vor. Bei Tausenden pro Sekunde nur alle paar Tage. Eins unter Milliarden bei Volllast. Schwer zu debuggen. Lange geflucht, dann doch ans Debugging gemacht und Code eingebaut, der das überprüft, Code der extra Logs schreibt, damit man nachvollziehen kann was rein und raus geht. Das hat gigantische Logfiles produziert. Mehrere GBs täglich. Schon das Überprüfen war aufwendig. Wir wären ihm auf die Schliche gekommen. Das war aber nicht mehr nötig. Er hatte es einfach nur wissen wollen.

Man muss es ernst meinen, zu allem entschlossen sein und handeln. Dann gibt er auf.

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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

How true.

Anonym hat gesagt…

Oh wie wahr! Manchmal schreien sie einfach nach Aufmerksamkeit.

Ich habe auch das Gefühl, dass eine gewisse Eifersucht zwischen meinen Laptops herrscht; Zuerst beleidigt den Dienst verweigern und sobald man den Nächsten hervorholt entweder lächelnd den Zugriff auf die Ressource verweigern oder kuschen wenn sie redundant sind.

Das Jott hat gesagt…

Habe hier gerade Code, den ich debuggen will. Es geht um einen speziellen Fehler, wegen dem ich nun Code eingebaut habe, durch den ich feststellen kann, wo der Fehler liegt.
Komischerweise tritt genau jetzt ein anderer Fehler auf, der schon viel früher auftritt, lange bevor der ursprüngliche Fehler, geschweige denn der neue Prüfcode, überhaupt eine Chance hätte, einzusetzen.
Das sind völlig wahnwitzige Fehlermeldungen, die auf den ersten, zweiten, dritten, vierten (unvm.) Blick vollkommen unersichtlich sind.

Es ist so offensichtlich, dass er mich diesen Fehler nciht beheben lassen will.