23. Februar 2009

IETF MMOX WG

The ITEF is discussing to charter a working goup about MMO/Virtual World Interchange. The WG shall be called MMOX in the Applications area.

"The objective of the MMOX working group is to provide an application-layer wire protocol for Virtual Worlds to a) enable interoperability between applications, b) provide for access and exchange with other systems on the internet such as web services, e-mail and other information storage systems, c) allow network layers to recognize VW traffic and make routing decisions based on its characteristics."

The effort ist very Second Life centric. It is driven by people from Linden Lab, IBM and OpenSim. In other words, they have the Second Life glasses and try to standardize Lindens protocols and formats or something very similar.

Our approach to virtual worlds comes from a different direction. We build a web of virtual worlds based on chat protocols and small extensions. This is much leaner than the legacy laden protocols of existing 3d virtual worlds. I doubt that the RFCs would be fun to read, because the specs will be huge. It might be worth to look at a VW-interoperation protocol from the "lean" perspective.

We get a feeling for the essentials of a virtual world, if we use a chat room as communication channel for a region domain and then extend it to create a world. We should start with a small base and add features rather than starting at complex systems and protocols to find a common denominator.

But the current effort is so Second Life oriented, that I doubt they accept any other approach. I am a bit afraid, that the sheer man power of IBM at the IETF will bring us a very un-IETF-like standard for virtual worlds interoperability.

According to the frst charter proposal the WG will standardize LLSD, OGP Base, OGP Virtual World Primitive Object Formatt, OGP Authentication, OGP Teleport. The WG should be called OGP, not MMOX. I remember the IMPP WG where several early instant message companies tried to get "their" protocol standardized under the name of a general IM and Presence protocol. Long discussions were ended by re-chartering the WG to only define requirements. Later there where 2 WGs with appropriate names, which defined real protocols: SIMPLE and XMPP. That's probably a good idea also in this case.

We have many strong VW protocols and one of them tries to get the standards approval under the very general label MMOX. MMOX should create just a requirements RFC and then there will be time for real protocols. Interoperability is not really limited by the lack of standards. Currently it's the lack of interest. Until there is real interest from more than one virtual world community, there is really no need to hurry. If the SecondLife/OpenSim community wants to be interoperable with themselves, then they should just do. A MMOX requirements WG would give the time to find out if there is interest from others like Everquest, WoW, There, EVE Online, Runescape, Google Earth (?), etc.

_happy_chartering()

19. Februar 2009

Video on Demand is Doomed

Manche sagen Video on Demand ist die Zukunft. Blu-ray kommt zu spät, weil die DSL Bandbreiten so schnell zulegen, dass man alles runterladen kann was man will. Aber, was will man eigentlich?

Ich hab 50 Filme auf Platte dank SaveTV. Ich downloade ständig Filme. Manchmal wird was angeschaut. Aber gestern trotzdem wieder im Fernsehen rumgezappt. Wenn ich was aussuchen muss habe ich echt ein Problem. Schon bei einer Auwahl von 50 fällts mir schwer. Das erinnert mich an die Videothek früher. Tausende von Filmen und man steht lange davor bis man was tolles gefunden hat. Es muss ja auch immer was besonders tolles sein. Die Qual der Wahl.

Ich kann stundenlang Fernsehen zappen bevor ich auf dem Rechner 3 Klicks mache, um einen gespeicherten Film zu starten. Reine Faulheit. Lieber lasse ich mir was vorsetzen. Gut, ich hab die Ausrede, dass ich tagsüber so viel produziere, dass ich mich abends auch mal hängen lassen kann. Aber ich weiss echt nicht, was ich mit einer Online-Video-On-Demand-Videothek anfangen soll.

Der Mensch (ich) ist zu faul für VoD. Entscheiden tue ich 10 h am Tag. Am Abend will ich konsumieren und nicht denken, nichts entscheiden. Fernsehen und berieseln lassen ist toll. Ich will was vorgesetzt bekommen. Sendet mir einfach ein gutes Programm. Ich nehme was kommt. Das ist viel leichter als aussuchen müssen. Es muss einfach nur das Richtige kommen. Pech für maxdome.

_happy_zapping()

6. Februar 2009

Metaprognose


Prognostiziertes Wirtschaftswachstum aufgetragen gegen Prognosedatum. Quelle: ifo, IWF, HWWI, EU-Kommission, DIW, IfW, RWI, OECD.

Zur Zeit überbieten sich die Wirtschaftsforscher mit Negativprognosen. Während vor einem halben Jahr für 2009 noch 1,5% Wachstum in Deutschland vorhergesagt wurde, liegen wir im Moment schon bei -2,5%. Extrapoliert man das Q4 2008, dann wären auch -4,8% möglich.

Wo also geht die Reise hin? Welches Negativwachstum bekommen wir nächstes Jahr? Das ist natürlich genau die Preisfrage und daran versuchen sich viele gute Leute. Das kann ich nicht besser beantworten. Aber vielleicht kann man diesen vereinten Sachverstand nutzen.

Man könnte eine Metaprognose versuchen. Statt die Entwicklung der Wirtschaft aus Wirtschaftsdaten vorherzusagen, versucht man die Entwicklung der Prognosen aus Prognosedaten abzulesen.

Ein Jahr im Vorraus ist die Datenlage offensichtlich ziemlich vage. Aber Ende 2008 können Wirtschaftsinstitute schon aus Q4 auf 2009 extrapolieren. Im Lauf des Jahres 2009 werden die Prognosen immer wieder angepasst. Ein immer größerer Teil des Jahres ist dann schon bekannt. Der Fehler wird immer kleiner. Ende 2009 konvergieren die Prognosen dann zum tatsächlichen Wert. Und das ist der interessante Punkt. Die Prognosen führen exakt zum Zielwert. Leider erst Ende 2009. Aber vielleicht gibt es schon vorher einen Trend.

Trägt man von Prognosen für 2009 das prognostizierte Wirtschaftswachstum gegen das Prognosedatum auf, ergibt sich ein ziemlich dramatischer Verlauf. Das überrascht nicht. Aber ist das ein Trend? oder hat der Verlauf keine Aussagekraft für die zukünftigen Prognosen und damit auch nicht für den tatsächlichen Wert für 2009?

Ich sehe mindestens 5 Szenarien:
  • die aktuellen Prognosen sind zu pessimistisch und werden in den nächsten Monaten wieder korrigiert [1]. Vielleicht sind die Wirtschaftsinstitute in eine kollektive Panik verfallen und alles beruhigt sich wieder. Dann könnten wir glimpflich davonkommen. Dafür müssten die Prognosen aber bald eine scharfe Wende machen. Um zu beurteilen ob das realistisch ist, müsste man untersuchen ob es solche scharfen Tendwenden bei Prognosen schon früher gegeben hat.
  • die Prognosen sind jetzt genau richtig. Das bedeutet, dass sie ab jetzt bis Ende des Jahres konstant bleiben [2]. Das ist immer noch ein scharfer Knick. Warum sollte die Prognose vom Dezember noch falsch gewesen sein, aber die vom Januar perfekt im Ziel liegen? Ein ähnliches Szenario wäre ein kurzer Dip der Prognosen unter -3% und dann ein Rebound auf -2% was zum gleichen Ergebnis führt.
  • die Prognosen stabilisieren sich bald [3]. Dann könnten wir mit -3,5% davon kommen.
  • der Trend setzt sich fort und stablisiert sich nicht mehr in 2009 [4]. Dann drohen -5% oder schlimmer.
  • möglich wäre auch, dass die Prognosen eine langsame Wende zum Besseren machen. Sie könnten erst dem Verlauf von [4] folgen und gegen Jahresende doch noch 1% nach oben gewinnen. Dann könnten wir bei -3% ankommen. Genauso gut geht auch [3] mit einer Wende zum Guten und Ergebnis bei -2%. Andererseits war der Absturz ziemlich krass. Mathematisch: der Absolutwert der Krümmung der Kurve ist groß. Erfahrungsgemäß sind Wendungen zum Negativen in der Wirtschaft agiler, als die zum Positiven. Wenn man mal nicht davon ausgeht, dass es noch größere positive Krümmungen gibt, als die negative, die wir gerade erlebt haben, dann braucht die Wende zur positiven Steigung eher ein Jahr und für 2009 sieht es finster aus.
Die Hoffnung sagt [3]. Aber die Januarwerte deuten eher auf [4] hin. Ich sage mal für 2009: -3,5% +/- 1%. Alles andere nicht ausgeschlossen.

Klar ist, dass man für eine wissenschaftliche Analyse das Verhalten von Prognosen über viele Jahre analysieren müsste. Dann könnte man typische und maximale Krümmungsradien bestimmen und über die Statistik abschätzen wir wahrscheinlich eine Trendumkehr, in diesem Fall sogar die erhoffte zweite Trendumkehr ist.

Ach ja, wenn wir schon in die Kristallkugel schauen: DAX 3.500 :-)

_happy_forecasting()