Sonntag Abend (in Europa): 14,567 User in SecondLife, 28,085 Player in EVE-Online. Vermutlich nochmal halb so viele im chinesischen EVE-Cluster, aber wer weiss das schon. Warum macht die Bildzeitung eigentlich eine Zeitung für SecondLife und nicht für EVE? SecondLife feiert gerade den 2 millionsten User. EVE hat "nur" 170.000 User. Aber alle zahlen jeden Monat 13 $/Euro und offensichtlich sind sie 10-20 mal aktiver als SecondLife User.
17. Dezember 2006
6. November 2006
Die Singularität fällt aus
OK, das wird etwas länger, aber es muss mal gesagt werden.
Die Technologiesingularität ist ein Begriff aus der Welt der Technologieprognosen von Technologiefolgenabschätzung bis zu Science Fiction. Die Idee der Technologiesingularität kommt daher, dass es so aussieht, also ob sich Technologie immer schneller entwickelt. Es hat Jahr10tausende gedauert vom Cro-Magnon Mensch zum Ackerbau, Jahrtausende zur Dampfmaschine, Jahrhunderte zu Elektrizität und Verbrennungsmotoren, Jahrzehnte zu Elektronik, aber schon weniger bis zu PC/Telekom/Handy und Computer werden seit 20 Jahren exponentiell schneller, alle 18 Monate um den Faktor 2.
Diese überwältigenden Hinweise... lassen einige Leute vermuten, dass der Trend sich fortsetzt. Die verbreitete Annahme ist, dass IT in KI mündet und Miniaturisierung in Nanotechnologie (Nanoassembler, sog. Dry Nano). Verbindet man Nano und KI kommt ein sich immer schneller weiterentwickelndes Konglomerat heraus, dass irgendwann den Menschen mit seiner beschränkten Wahrnehmungs- und Entwicklungsfähigkeit nicht mehr als Träger der Innovation braucht sondern diesen hinter sich lässt. Für Menschen, sieht das so aus, dass neue Produkte immer schneller auf den Markt kommen (stimmt), die Fähigkeiten der Produkte exponentiell wachsen (stimmt) und sich die technische Umwelt immer schneller verändert. Bis zu einem Zustand der permanenten Umgestaltung getrieben durch Nanoassembler und KI, die die Umwelt und die Lebensbedingungen so schnell umbauen, dass der Mensch es nicht mitbekommt. Irgendwann tritt die Innovationsgeschwindigkeit in die asymptotische Phase. Natürlich geht die Entwicklung für die Akteure (Naniten, KI, Uploads) normal weiter, aber die Menschen sind für die Akteure sozusagen relativistisch verlangsamt.
Aber:
- Allein die Extrapolation des gefühlten Innovationstrends ist kein Beweis.
- Der Trend ist nicht ungebrochen. Definitiv ist die Innovation in der Menschheitsgeschichte nicht streng monoton. Vermutlich nicht einmal monoton.
- Innovation wird von Menschen erzeugt. Die Fähigkeiten der Menschen wachsen mit technischen Mitteln und Lebensdauer, sind aber endlich und bilden eine obere Schranke für die Innovationsgeschwindigkeit.
- Werden Maschinen (Nano/KI) zum Innovationsträger liegt ein Bruch vor, vielleicht sogar ein Phasenübergang, der nicht ohne Weiteres als extrapolierbare Fortsetzung des aktuellen Trends argumentiert werden kann.
- Technologie entwickelt sich nicht von alleine weiter, beschleunigt sich deshalb nicht selbst und wird nicht von alleine beliebig schnell, also nicht singulär.
- Vielleicht ist der Zusammenhang zwischen Zeit und Technologie nicht direkt. Möglich ist auch ein indirekter Zusammenhang über andere Faktoren, der nur wie ein direkter Zusammenhang scheint.
Es gibt zumindest berechtigte Zweifel.
These: technischer Fortschritt ist keine Funktion der Zeit, sondern der Bevölkerung. Genauer gesagt, das erreichbare technologische Niveau (der Tech-Level) einer Zivilisation hängt vom Bruttosozialprodukt und damit bei festem pro Kopf Einkommen von der Bevölkerungszahl ab.
Technologien brauchen eine wirtschaftliche Basis. Das beginnt schon bei einer einfachen Töpferei. Drehscheibe und Brennofen lohnen sich nur, wenn es Verbraucher gibt, die die Wahre abnehmen und damit Anfangsinvestition und Unterhalt finanzieren. Das ist bei RAM-Speicher nicht anders. Aber während sich schon ein Dorf vor 5000 Jahren eine Töpferei leisten konnte, braucht eine GBit Speicherfabrik mehrere Millionen Kunden mit großer Kaufkraft. Technologie scheint immer teurer zu werden bei höherer Leistung. Das gilt für Anfangsinvestition und Betrieb.
Die aktuelle High-Tech Generation benötigt Märkte von mehreren 100 Millionen Menschen in den Industriestaaten, um jeweils einige Firmen mit Produktionsanlagen zu unterhalten. In 10 Jahren werden nur noch sehr wenige Firmen auf Märkten von 1 Milliarde Menschen High-Tech herstellen können. Mittlere Staaten, wie die größeren europäischen Nationen können heute schon nicht mehr alleine alle High-Tech Bereiche besetzen. Die Globalisierung erzeugt Märkte, die größer sind, als die Bevölkerung dieser Staaten. Vermutlich sind nur die USA derzeit dazu in der Lage. High-Tech in 10-20 Jahren wird die dann wohlhabenderen Bevölkerungen Chinas und Indiens brauchen.
Die Erdbevölkerung wächst weiter. Die UNO erwartet eine Sättigung bei rund 10 Mrd. Menschen bis 2050. Geht man davon aus, dass ein immer größerer Anteil der Weltbevölkerung an der Globalisierung teilnimmt, kann man bis 2100 mit 5 Mrd. zahlungskräftigen Kunden in hochentwickelten Ländern rechnen. Das sind 5 mal so viele, wie heute, mit teilweise wesentlich höherem pro Kopf Einkommen. Das Weltbruttosozialprodukt kann innerhalb von 50 Jahren um den Faktor (!) 10-20 steigen, vor allem getragen durch den Eintritt von mehr Verbrauchern. Danach entfällt dieser Faktor und es dominiert der Produktivitätszuwachs. Das Wachstum verlangsamt sich, damit auch der technologische Fortschritt.
Blicken wir zurück, dann gibt es durchaus Phasen der technologischen Stagnation und des Rückschritts. Vergleicht man Bruttosozialprodukte von abgeschlossenen Märkten mit dem jeweiligen Tech-Level, dann gibt es genügend Hinweise, um die These zu stützen. Frühe Märkte waren sehr klein, da Handel durch die Reisegeschwindigkeit beschränkt ist. Die ersten größeren Märkte entstanden mit Stadtstaaten vereinzelt schon vor 5000 Jahren, danach auch schon Flächenstaaten in Ägypten und Asien. Vor ca. 3200 Jahren geht in Europa eine zivilisatorische Blütezeit zu Ende, und es beginnt das erste geschichtliche dunkle Zeitalter für fast 600 Jahre. Verewigt durch Homer symbolisiert der Untergang Trojas einen wirtschaflichen, demographischen und technologischen Niedergang. Erst mit den griechischen Stadtstaaten (Sparta, Korinth, Athen), dem Etruskischen Städtebund (Italien) und Karthago (Nordafrika) verbessert sich mit der wirtschaftlichen Lage auch die Technologie, was sich z.B. an der wachsenden Schifffahrt im Mittelmeer (damals High-Tech) zeigt.
Den nächsten Höhepunkt in Europa bildet das Römische Reich, das sowohl technologisch, als auch quantitativ Leistungen vollbrachte, die nach seinem Ende für 1000 Jahre nicht übertroffen wurden. Gleichzeitig blühten auch Zivilisationen in China und Indien. Während der römischen Kaiserzeit erfanden Chinesen z.B. das Schwarzpulver und Feuerwerksraketen. Der Beginn der römischen Expansion und die Reichseinigung durch die Qin Dynastie in China geht mit einem starken Bevölkerungswachstum einher. Mit dem Niedergang des römischen Reiches begann eine lange Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs, teilweise sogar mit Bevölkerungsrückgang, auf jeden Fall aber Stagnation für 1000 Jahre.
Nach großen technologischen Rückschritten in Europa zwischen den Jahren 400 und 900 wachsen Bevölkerung und Technologie sehr langsam im Hochmittelalter. Die Pest löschte dann bis zu 1/3 der Bevölkerung in Europa aus und verzögert damit vermutlich einen bedeutenden technischen Fortschritt um 200 Jahre. Es bleibt bei graduellen Fortschritten bis ins 15. Jahrhundert. Von 1 Mrd. Menschen um 1800 befinden sich dann schon viele im Dampfmaschinenzeitalter. Die Erdbevölkerung wächst exponentiell, was aber erst Mitte des 20 Jahrhunderts deutlich sichtbar wird. Gleichzeitig beschleunigt sich der technische Fortschritt. Er wurde sicher auch angetrieben durch die zwei technikorientierten Weltkriege, aber hier ist vielleicht Ursache und Wirkung vertauscht. Möglicherweise entstanden die Konflikte durch den Bevölkerungsdruck und die neuen technischen Mittel waren verfügbar durch die große Bevölkerung mit vielen Wissenschaftlern und stark angewachsenem BSP.
Wenn sich die Technik wirklich exponentiell entwickeln würde, dann wäre ein characteristischer Zeitraum momentan eher bei 10, als bei 30 Jahren angekommen. Es ist aber keine beschleunigte Entwicklung zu sehen, vor allem nicht in den letzten 5-10 Jahren. Vielleicht ist die Entwicklung des Tech-Levels tatsächlich schon linear geworden. Vielleicht beginnt sie in 20 Jahren tatsächlich abzuflachen.
Jedenfalls passt die Entwicklung des Tech-Levels im Lauf der Geschichte besser zum BSP der erreichbaren Märkte, als zu einer zeitabhängigen Exponential- oder sogar asymptotischen Funktion.
Nachtrag:
Dem um 1200 wissenschaftlich führende arabischen Raum wird im 13. Jahrhundert ein Teil der wirtschaftlichen Grundlage entzogen als die Mongolen den heutigen Iran und Bagdad erobern. Gleichzeitig wendet sich im Westen das Glück zugunsten der Reconquista und mit Cordobas, Sevillas, Valencias und Aragon geht Spanien weitgehend verloren. Der arabische Raum fragmentiert politisch nach 1000. Vielleicht waren das genug Gründe, für den technologischen Abstieg.
Chinesische Geschichte wird im Westen weitgehend ignoriert. Die Begriffe Altertum und Mittelalter finden fast immer in Europa statt. Aber Ostasien hat wie Europa eine dynamische historische Entwicklung durchgemacht. Dabei hatte China in den vergangenen 2000 Jahren ständig eine größere Bevölkerung als Europa und der Nahe Osten und war weniger zersplittert, selbst wenn es in Einzelreiche zerfallen war. Das Bruttosozialprodukt war bis ins 17. Jahrhundert stets größer, als das Europas. Das sollte sich dann in einem höheren technologischen Niveau oder zumindest in der Möglichkeit für ein höheres Niveau niederschlagen. Und tatsächlich gibt es dafür Hinweise. Buchdruck und Feuerwerksraketen, Kompass waren in China bekannt bevor sie in Europa erfunden wurden. Frühe Großprojekte, wie die Chinesische Mauer, der Kaiserkanal und das Qín Shǐhuángdì Mausoleum zeugen von ingenieurtechnischen und logistischen Meisterleistungen schon vor 2000 Jahren. China ist vermutlich lange Zeit hinter seinem Potential zurückgeblieben und war Europa trotzdem voraus. Unser Eindruck von China ist geprägt durch Chinas schwache Phase der letzen 200 Jahre, als die europäische Technologie (möglicherweise infolge der Aufklärung) China überflügelte (dessen Gesellschaft undurchlässig war). Im 20. Jahrhundert wurde Chinas Potential paralysiert durch politische Fehlentwicklungen, die Millionen auslöschten und Eigeninitiative behinderten. Trotzdem ist China seit vielen Jahrzehnten eine Atommacht und seit einigen Jahren auch Raumfahrtnation. Von den Fesseln des 20. Jahrhunderts befreit beginnt sich Chinas Technologiepotential gerade zu entfalten.
Sicher bestimmt das BSP der verbundenen Märkte nicht automatisch den Tech-Level. Es gibt nur die obere Schranke vor. Neben dem BSP gibt es noch viele andere Faktoren, die den aktuellen Tech-Level bestimmen, wie Offenheit, vertikale Durchlässigkeit, Liberalismus, gesellschaftliche Dynamik, Frauenbild, das Ansehen von wissenschaftlicher Bildung im Vergleich zu theologischer. Vielleicht entspringt die Liste aber auch nur der subjektiven Wahrnehmung eines westlich geprägten Blog-Autors.
Labels: China, Geschichte, Singularität, Zeitgeist
5. November 2006
Endlich Schluss mit dem Grind
Wer hat nicht mindestens 20 Tage (=20*24h) seiner Lebenszeit in einen WoW Level 60 Charakter gesteckt? Wer fragt sich nicht, wozu das alles? Auch ich habe keine Antwort.
Aber eine Lösung für das nächste Mal. Denn, endlich gibt es ein Rollenspiel, dass nicht endlos Zeit beim Leveln verbraucht. Es automatisiert den mühsamen Grind-Zyklus: Quest annehmen, Mobs killen, Looten, Verkaufen, bessere Ausüstung kaufen, XP bekommen, hochleveln. Das Game killt Monster automatisch, lässt dann den Charakter zum nächsten Händler gehen, verkauft, kauft das beste neue Item und holt sich die nächste Quest ab. Ganz allein. Ich muss nicht mehr stundenlang davorsitzen. Man kann nebenbei etwas anderes machen.
Was mir auch gut gefällt ist die Characterauswahl mit Stats rollen. Bei den meisten RPGs im Computerzeitalter muss man sich irgendwann entscheiden, ob man die gerollten Stats annehmen will. Hier kann man sich später entscheiden und wieder zurück, wenn man keine besseren findet.
Spiel: Progress Quest
URL: http://progressquest.com/
Mein Character: http://progressquest.com/pemptus.php?name=Wolfspelz
Und hier kommt der Knüller: auf Google personalized Homepage kann man den Fortschritt beobachten. Google Homepage Card: http://progressquest.com/char-card.php
Labels: Games, ProgressQuest, Roleplay, WoW
13. Oktober 2006
Fraktales Gemuese
Neulich im Alnatura gab es endlich wieder fraktales Gemuese. Selbstaehnlich in 4 Stufen. Da freut sich das Mathematikerinnenherz:
18. August 2006
Eins ist Null
Ein neuer Beitrag zum Thema die schönsten Fehlermeldungen:
1 ist NULL, also 1 = 0, aha.
naja, er rettet sich noch mit der Aussage: "oder kein Objekt", die aber auch gefährlich ist, weil mache ja behaupten "alles ist ein Objekt". Wenn alles ein Objekt ist, ist 1 auch ein Objekt, also doch 1 = 0?
Aha:
1= 1+0+0+0+...
= 1+(1-1)+(1-1)+(1-1)+...
= (1+1)-(1+1)-(1+1)-(1+...
= 2-2-2-2...
= (2-2)-(2-2...
= 0-0...
= 0
Labels: Code, Zahlentheorie, Zeitgeist
21. Juli 2006
Windows Vista - Neuer Netzwerk-Stack in der Kritik
Anscheinend hat Microsoft das Networking fuer Vista komplett neu entwickelt. Ein erfahrener Netzwerkprogrammierer dankt da wahrscheinlich: Oha! ziemlich mutig Jahre an Debugging wegzuwerfen, aber MS wird es mit so vielen leuten schon schaffen.
Symantec hat den Stack getestet und Probleme entdeckt. Laut einer Pressemeldung zeigt sich Symantec "beeindruckt davon, dass jemand den Anlauf wagt, einen Netzwerk-Stack von Grund auf neu zu entwickeln". Anscheinend haben die Symantec Leute auch Oha! gedacht.
Meine Vermutung: Oha! ist zurueckhaltend und freundlich formuliert. Wahrscheinlich haben sie sich gedacht: Unsinn! Denn üblicherweise dauert es mehrere Jahre bis Netzwerkstacks stabil sind, weil man beim Netzwerk Programieren nicht ale Faelle testen kann. Das machen die Kunden.
Meinung: Unsinn! aber verstaendlich. Programmierer machen ja gerne mal was neu, wenn sie den Code nicht mehr sehen koennen. Sie glauben, dass die Funktionalitaet ziemlich schnell wieder nachprogrammiert ist (stimmt) und glauben das mit dem Debugging wird schon (stimmt nicht). Denn sie vergessen dabei die tausend Stunden Debugging nach dem Deployment, mit heissen Ohren am Telefon, unfreundliche Pressemeldungen, panikartige Hotfixes und die unzaehligen kleinen Codestellen, die spezielle Bedingungen beim Networking behandeln, von Rueckwaertskompatibilitaet mit anderen alten Stacks auf der Gegenseite mal ganz zu schweigen.
Heiner's Merkregel zum Neumachen: Neumachen, weil man den alten Code nicht mehr sehen kann, amortisiert sich ungefaer dann, wenn man auch den neuen Code schon nicht mehr sehen kann.
Labels: Code, Coding Rule
19. Juli 2006
Spam-Poesie
Heute morgen ist mir das Herz aufgegangen. Manchmal finden Poeten Worte, die den Leser im Innersten berühren. Eine der schönsten Spam Emails, die ich je bekommen habe:
Wanderzirkus der Eifersucht
Ich denke dass du impulsiv in seiner Manier wieder giltst beruhige
sich und sage obwohl dass irgendwelcher dass einfach grosser einfacher
Anschuldigungen deine Eifersucht die Grenze nicht kennt.
Ich verstehe warum du sie alle noch schirmen Sie seinen alle nicht.
Ich habe schon soviel der Beweise gesammelt,
dass deine Bemerkungen horend ist gesenkt,
dass auch bei dir mit sie etwas auch zu denken war.
Jetzt ich die Unausgesprochenen schon vermeide schicke ich die Fotografie
ab wo sie gesaugt meinem Boss macht!
Also, eben was du mir darauf sagen wirst?
P.S. Niemandem es zeige auf.
Wenn ich von deinem Nachbarn erkenne dass auch du es im Wanderzirkus
umgewandelt hast, ich garantiere die Unannehmlichkeit dir.
In die nachsten Tage schreibe nicht, ich habe in das buro schon
ausgetrunken und ich denke, fur die Stadt zu fahren,
was ich und dir wunsche.
- Ende
Wir planen den Beitrag beim internationalen Poesiewettbewerb IX Certamen Internacional de Poesía Ciudad de Torrevieja einzureichen.
14. Februar 2006
Yet Another Firefox Chat on Webpage Plugin
Sie kommen. Erst yakalike, dann Search Party, jetzt QuickChat und NetMite Communities
Vier relativ neue Firefox Plugins mit denen man auf Webseiten einen Chatkanal öffnen kann, um mit den Leuten zu chatten, die zur gleichen Zeit auf der gleichen Seiten sind. Das naechste heisst dann YAFCWP: Yet Another Firefox Chat on Webpage Plugin.
Das bedeutet aber auch
1. dass die Leute es endlich gefressen haben, dass man auf dem Web andere treffen will
2. dass LLuna jetzt noch eins darufsetzen muss, um den Vorsprung zu halten.
Bisher haben sie noch nicht verstanden, dass ein Chat-Channel alt ist, Avatare und Sprechblasen besser sind. Wenn sie das merken, wird es eng. Bis dahin sollten die LLuna Avatare animierte 3D Figuren sein.
_happy_coding()
Labels: Code, Virtuelle Präsenz
1. Februar 2006
Peer to Peer Sockets: die Wiedergeburt des Internets
Vor 2 Monaten hat Google LibJingle veröffentlicht. Enthalten ist darin ein sogenannter Peer to Peer Socket (p2p). Der p2p Socket überträgt Daten zwischen 2 Computern. Das ist eigentlich nichts spektakuläres. Der Unterschied zu normalen Sockets ist, dass sich der p2p Socket einen möglichen Weg sucht und dabei auch Relays benutzt und asymmetrische Kommunikation. p2p Socket "Verbindungen" gehen im Gegensatz zu einfachem TCP/UDP über Firewalls. Der p2p Socket ist eine Abstraktionsschicht höher, als UDP/TCP Sockets. Er testet, wie Computer an das Internet angebunden sind und wählt dann selbst die beste (oder einzige) funktionierende Verbindungsmethode aus. Falls alle Stricke reißen verbindet er zu einem Relay über den TCP Port 443 und tut so, als ob er ein Webbrowser ist, der SSL macht.
Die gesamte Komplexität einschließlich der Relay Server im Internet ist in einer Library verborgen. Die Technik ist nicht neu. Sie wird seit Jahren in p2p Filesharing Netzen und bei Skype verwendet. Aber mit LibJingle steht so eine Funktionalität jetzt als Open Source (BSD Lizenz) zur Verfügung. Jeder kann p2p verwenden ohne den aufwendigen p2p-Teil programmieren zu müssen. Man kann p2p Funktionen in eigene Anwendungen einbauen und endlich wieder kommunizieren. Das klingt banal, ist aber eine Revolution.
In der Anfangszeit des Internet konnte man einfach Programme schreiben, die per TCP Daten von einem Computer zum anderen übertragen haben. Jeder konnte zu jedem verbinden, per TCP und UDP. Dann kamen Firewalls und NAT und haben die Computer voneinander isoliert. Heute können Arbeitsplatz- und Home-PCs nur noch mit Servern kommunizieren, aber nicht mehr direkt miteinander. Computer wurden zu Clients degradiert. Es ist schwierig einen Server zu betreiben, weil die meisten Computer hinter Firewalls, NAT und dynamisch vergebenen IP Adressen versteckt sind.
Mit öffentlich verfügbarer p2p Technologie können Computer wieder miteinander kommunizieren. Das Internet wird wieder geboren als das p2p Netzwerk, dass es früher einmal war.
Beispiel VoIP: IP-Telefonie braucht SIP Gateways und/oder Firewall-Regeln für SIP-Datenpakete. Das funktioniert nur zwischen Firmen, die sich für SIP entschieden haben, SIP Produkte gekauft haben und betreiben. Das kostet Geld und geht nicht überall. MS Netmeeting ist daran gescheitert. Mit Skypes p2p Technik wurde IP-Telefonie wieder möglich. Mit Googles Library kann man jetzt IP-Telefonie in alle Programme einbauen.
Beispiel Filetransfer: Filetransfer in Instant Message (IM) Systemen geht, wenn die IM Server den Filetransfer-Traffic aushalten. Das funktioniert gut bei den großen IM-Netzwerken, aber ein offenes und verteiltes IM-System (Jabber/XMPP) hat Schwierigkeiten, weil sich die Server untereinander den Filetransfer-Traffic weiterleiten. Viele Jabber Server werden von kleinen Organisationen betrieben und wollen nicht unkontrollierten Filesharing-Traffic. Deshalb ist Filesharing-Support nicht allgegenwärtig und praktisch nicht nutzbar. Ein Workaround ist, dass Jabber Clients sich direkt verbinden, z.B. per http. Das bedeutet aber, dass einer offen im Netz sein muss ohne Firewall. Die Lösung ist p2p. Filesharing wird in Jabber Clients bald ganz normal sein dank frei verfügbaren p2p Socket Libraries.
Beispiel LLuna Video Icon: LLuna überträgt das mini Live-Video per HTTP. Der Computer, der das Video bereitstellt, benötigt ein Firewall-Loch und DynDNS. Das ist schwer für Normalanwender. Die Alternative wäre, alle Videodaten über die Jabber Verbindung zu leiten, was aus den oben genannten Gründen nicht geht. Die Lösung ist p2p.
Ich glaube, dass wir inzwischen verlernt haben, zwischen Computern Daten auszutauschen, weil wir darauf konditioniert sind, die Firewall-Probleme zu sehen. Es gibt unheimlich viele Anwendungen für p2p Kommunikation und wir werden wieder lernen p2p zu denken, wie in der guten alten Zeit, als das Internet noch offen war.
_happy_coding()
17. Januar 2006
Alles freundlich
Der beliebteste Jabber Server der Welt jabber.org schickt jedem neu angemeldeten User eine persönliche Nachricht des Admins, dass er in der Jabber Welt willkommen sei und wo er mehr über Jabber erfahren kann. Das ist schön, denn dann ist die frische IM-Box nicht ganz so leer. Der Admin, der den Text verfasst hat, weisst ausserdem darauf hin, dass man darauf nicht antworten müsse.
Auch LLuna User sind Jabber User und neue LLuna User bekommen auch die Nachricht. Weil LLuna User nett sind, antworten Sie gerne und schicken ein freundliches "Hi" zurück an jabber.org. Der Server schickt alles weiter an seinen Admin und der Admin hat eine IM-Mailbox voll mit freundlichen "Hi"s neuer LLuna User.
Zum Glück erkennt der Admin, dass diese User von LLuna sind, weil LLuna netterweise die User ID mit "lluna_" prefixt. Er bittet den Projektleiter von LLuna die freundlichen "Hi"s abzustellen und der freundliche Projektleiter programmiert ein Stückerl Code ins LLuna, dass vermeidet, dass freundliche LLuna User aus Versehen indirekt den Admin von jabber.org nerven. Mit anderen Worten LLuna schickt jetzt keine
Woher kommen die vielen LLuna User?
http://www.entwickler.com/itr/news/psecom,id,26289,nodeid,82.html
http://www.testticker.de/pcpro/news/netzwerke/news20060113013.aspx
http://www.computerwelt.at/detailArticle.asp?a=100401&n=5
http://www.ibusiness.de/aktuell/db/1137064280.html
GIGA Tool of the day
_happy_coding()
11. Januar 2006
Webmobs Pressemitteilung
Schoen, wenn eine Pressemitteilung mal gelesen wird. Wir haben gestern Webmobs announced. Das war schon lange noetig. Das Web wird doch erst mit Menschen so richtig "Social". Webmobs, Virtuelle-Praesenz-LLuna ist Social Software vomn Feinsten. Gerade Blogger, die ja eh mir Ihren Lesern kommunizieren koennen auf dem Blog die Leser echt treffen. Auf irgendwelchen Themenseiten können sich ad-hoc Communities bilden und Mitglieder von bestehenden Communities treffen sich im Web, überall, nicht nur auf der Community-Page.
Virtuelle Praesenz, die Theorie: http://www.virtual-presence.org/
Webmobs, die Praxis: http://www.webmobs.de/
LLuna, eine Implementierung: http://www.lluna.de/
Labels: Virtuelle Präsenz