http://denver.bizjournals.com/denver/stories/2008/07/21/story9.html
Me.dium macht jetzt Google Konkurrenz:
"What we show you is what people are interested in and find useful". Wenn sich das nicht nach Google anhört.
"We don’t think we’re going to take Google out", na dann.
Früher hat Me.dium die Leute angezeigt, die auf "verwandten" Webseiten gesurft sind. Also nicht nur auf der gleichen Domain, wie weblin, RocketOn, Skabble, sondern auch Seiten mit ähnlichem Content. Ich gebe zu, dass mir das schon immer zu komplex war. Content crawlen und den Inhalt herausfinden, dann Inhalte assoziieren ist eine schwierige Sache. Das ist ziemlich genau das was Suchmaschinen machen und sicher nicht das was eine kleine Firma gut kann. Wenn man wie Me.dium jetzt das Surfverhalten seiner User dazu nimmt, kann das sicher helfen. Aber wer glaubt denn, das Google das nicht macht? Google bekommt über ziemlich viele GAnalytics Tags das Surfverhalten und wer auf Suchergebnissen klickt sagt Google auch was gut ist. Das Surfverhalten dass Me.dium bekommt ist im Vergleich dazu vielleicht etwas besser und vollständiger, aber vermutlich nicht so viel besser, dass man die Suche ernsthaft besser machen kann als Google.
Me.dium bekommt etwa die Daten, die auch Alexa hat. Alexa hat auch ein Search Produkt, Alexa: "Alexa has taken search and browse to the next level and made it more complete, more relevant and more useful." Natürlich verwendet Alexa die Daten, die die User "nur zu rein statistischen Zwecken" schicken auch für die Suche. Und hat man schon mal von Alexa Suche gehört? Kann ja sein dass sie Google aussticht, aber so bekannt ist sie nicht obwohl Alexa schon seit 10 Jahren auf dem Markt ist. Alexa gehört zum Web-Urgestein.
Warum glaubt Me.dium Alexa und Google Konkurrenz machen zu müssen. Der Search-Markt ist sowieso gesättigt (oder zumindest eng). Microsoft versucht sich da seit Jahren mit viel Geld. Ich glaube Me.dium sollte lieber in Konkurrenz zu weblin, RocketOn, Skabble, usw. bleiben und sich um 100 Mio. neue User auf einem noch nicht gesättigten Virtuel Presence Markt schlagen.
Mal von Marktchancen abgesehen, finde ich es immer noch bedenklich, dass Firmen das Surfverhalten der User verfolgen und alle URLs mitlesen. Das macht Alexa schon immer so, Me.dium jetzt auch, Google "nur" auf den eigenen Seiten und da wo Web-Admins ein Analytics-Tag einbinden, Facebook hat sich mit Beacon, gerade eine leichtrote Nase geholt. PMOG, RocketOn, Skabble natürlich auch.
Aber ich bleibe dabei: Web-URLs von Usern sollten den PC nicht verlassen. Zumindest nicht für den Basisdienst. Wenn User/in will, dass das Surfverhalten FÜR IHN/SIE verwendet wird, dann ist das was anderes, aber Web-Dienste, die nur auf dem Übertragen von URLs basieren, bereiten mir Unbehagen. Das muss auch anders gehen. Man kann doch nicht Leuten eine Toolbar unterschieben nur damit man an alle URLs kommt, die sie absurfen.
Naja, trotzdem viel Glück Me.dium
Nachtrag: Anscheinend ist das auch noch anderen aufgefallen. Hier ein Vergleich Google, Cuil, Me.dium bei dem Me.dium sogar deutlich vorne liegt.