28. September 2008

And the Geeks Shall Inherit the Earth

http://www.pbs.org/cringely/pulpit/2008/pulpit_20080922_005421.html

Stromkonzerne steuern Kraftwerke nach Bedarf. Kernkraft sorgt für die Grundlast. Wind und Sonne sind Glücksache. Kohle und vor allem Gas versorgt die Spitzen. Wenn in der Halbzeitpause alle warmes Wasser brauchen fahren Gasturbinen an. In Wirklichkeit fahren die schon vorher an, weil man ja weiss, dass die Pause kommt. "Man"? "die Konzerne"? Nein, jemand. Es ist jemand, der für 10 Millionen Verbraucher mitdenkt und die Turbinen anwirft. Nicht Software, nicht ein Kommittee, nicht der Vorstandsvorsitzende, sondern einer den keiner kennt: der Geek, der Techniker, der das schon seit Jahren macht, der schon viel gesehen hat und weiss wie die Dinge laufen. Einer mit tiefem Technikwissen und technischer Intuition (auch Bauchgefühl genannt). Sicher, da gibt es viele Leute, die mithelfen. Techniker in den Werken, in den Netzen, Händler und Vertriebler, denn irgendwo muss auch das Geld herkommen für die teuren Spielzeuge.

Aber wenn all die Technik, die Verbraucher, die Ressourcen bereitstehen, dann ist da einer, der weiss wie viel das Netz in 10 Minuten braucht und wo er es her bekommt. Der meldet an das Gaskraftwerk A und Kohlekraftwerk B, dass in 10 Minuten 350 MW gebraucht werden. Er hätte auch C anrufen können, aber C hatte in letzter Zeit Probleme mit der Umspannkopplung und liefert außerdem gerade ins Ausland. Wenn da beim Netzumschalten was schief geht, sinkt die Spannung in den Bereichen D und E unter 200 Volt und 10% der PCs vertragen das nicht. Deshalb lieber von A und B beziehen bis die Uptime von C wieder besser ist. Ok, F wäre auch ein guter Lieferant, aber teurer, als A+B und ausserdem hält der Wind in Norddeutschland noch ein paar Stunden, sodass der Ökostrom gerde stabil ist und die volle Kapazität von F nicht gebraucht wird. Das klingt vielleicht langweilig, aber so sind die Entscheidungswege in der Leitzentrale. Viele Faktoren, Fakten, Randbedingungen, aber auch Erfahrungswerte und Intuition.

Nichts anderes bei einer guten Werbekampagne. Dahinter steckt ein Kopf, der einen neuen Trend umsetzt mit einem guten Bauchgefühl einer Idee, ein Visionär der oder die weiss was dem Markt jetzt gerade voll reinlaufen wird. Viele Mitarbeiter, Ausarbeiter, Zuarbeiter, aber eben auch ein(e) Leader(in) mit dem vernetzen Denken für die entsprechende Branche.

Hinter jedem Produkt steht ein Geek. Der(die) Designer(in), Macher(in), Tüftler(in), Realisierer(in). Meistens irgendwie unbequem, unkommunikativ, exzentrisch, rechthaberisch und in den Augen mancher schwer steuerbar und potentiell gefährlich, aber trotzdem irgendwie unentbehrlich. Das ist die, die Bob Cringely meint.

27. September 2008

Gummibärchen...

...sind kein Stück besser als wir Menschen. Rote Gummibärchen als "anders" zu bezeichnen bloss weil sie eine andere Farbe haben, ist echt ungummibärlich. Die Roten sind zwar in der Minderheit, aber auch die Gelben sind nur eine von vielen Farben. Die Vielfalt macht die Tüte bunt.

Wären die Gelben wirklich besser dran, wenn es nur Gelbe gäbe? Fühlen sie sich durch die wenigen Roten bedroht? Würden die Gelben wirklich besser schmecken, wenn es keine Roten gäbe? Eigentlich sollte nur der Geschmack zählen und nicht die Farbe. Und die Vielfalt.

Auch Du kannst helfen: bevorzuge nicht die roten Gummibärchen. Zeige den Gelben, dass sie genauso geliebt werden.

26. September 2008

Slashdot Auswertung

Das gestrige Slashdotting brachte 30.000 Unique Visitors.

Davon:
14.000 aus USA,
2500 UK
auf Platz 6 mit 1049 Deutschland

61% Firefox, 21% IE
72% Windows, 14% Linux, 12% Mac

Erstaunlich sind die 61% Firefox, aber trotzdem 72% Windows. 61% Firefox ist ziemlich geeklastig und wahrscheinlich typisch für Slashdot. Aber ich hätte mehr Linux und vor allem Mac erwartet. Mac entspricht ziemlich genau dem Marktanteil und ist damit nicht geekig verzerrt. Das heisst: bei echten Geeks (Slashdot Lesern) ist eher Linux stärker vertreten, als Mac.

Das große weblin-Banner rechts brachte unglaubliche 6 weblin User, immerhin einstellig. Das ist wahrscheinlich die schlechteste Conversion Rate, die es jemals gegeben hat. Das heisst: mit einem Slashdot Artikel werben bringt nichts. Der Artikel muss zum Produkt passen. Sowohl Artikel, als auch Produkt müssen Slashdot Lesern echten Mehrwert bieten. Slashdot Leser lassen sich nicht verführen.

Die Bildschirmauflösungen sind auch bemerkenswert für Webdesigner: ca. 1/3 haben 1280x1024. Dann liegen fast gleich auf 1680x1050/1024x768/1280x800/1440x900 mit 13/13/11/10 %. Also insgesamt die Hälfte mit vertikal >= 1050 und nur 1/3 mit weniger als 1024.

Als Anekdote: Flash ist mehr up to date als Internet Explorer. Fast alle (95%) haben die neueste Flash Version. IE 7 und 8 kommen nur auf 64%. Ein Drittel bleibt standhaft bei IE 6.

Java ist noch nicht tot wenn man auf 11% verzichten kann. Wenn allerdings Mac ein "must" ist wegen dem Marktanteil, dann ist Java ein "don't".

Nachtrag: Inzwischen sind 40 k zusammen gekommen. Sehr schöne Grafik von Google Analytics:

_happy_slashdotting()

20. September 2008

TwiX - a Twitter to Jabber (XMPP) Gateway

Tired of waiting for Jabber device updates from Twitter.com?

Try TwiX ...

...and use your Jabber client to send and receive tweets.

TwiX polls twitter.com for new tweets and sends them to your Jabber account as instant message. It also sends your tweets to twitter.com.

Features:

  • Twitter from your Jabber client
  • get tweets to your Jabber client
  • runs on Windows and Linux with .NET and mono
  • Jabber command line + statistics
  • detailed log output
  • many command line options (you won't really need)
  • TwiX runs well on just the 3 account parameters shown below

Release: TwiX-0.5.0.zip (Best ever)
Source code: TwiX-src-0.5.0.zip (MS Visual Studio 2008)
License: 3-clause BSD (Use it but don't sue me)

Sample command line:
% twixd -twitter my-twitter-token:my-twitter-token-secret
-xmpp my-real-jid@jabber.org
-client my-twitter-gateway@jabber.org/TwiX:gateway-password

Command line options:
Usage:
-twitter : # required: twitter oauth token and secret, colon separated
-xmpp # required: your Jabber ID to send/receive tweets
-client : # required: an arbitrary Jabber account to be used by this Jabber client as a relay, colon separated
-interval # optional (default=120) twitter polling interval
-hideself # optional (default=yes) hide my own status updates
-xmppresponse # optional (default=yes) tell me about the submission status
-xmppupdates # optional (default=yes) send updates at all
-xmppreconnectinterval # optional (default=30) XMPP reconnect interval
-loglevel # optional (default=user) max log level
-logfile # optional (default=) log file name
-logconsole # optional (default=yes) log to console
-version # optional: print version info
-help # optional: this text

Jabber command line:
/twix quit
/twix reload
/twix stats
/twix resetstats
/twix set xmppresponse <on|off>
/twix set xmppupdates <on|off>

_happyTwittering()

Tscheljabinsk Smiley auf Google Maps

Die Bewohner der russischen Stadt Tscheljabinsk haben berechnet, wann der Satellit QuickBird, der Fotos für Google Earth und Google Maps macht, ihre Stadt überfliegt. Sie bildeten einen riesigen Smiley. Damit viele Leute kommen wurde ein Volksfest mit Band organisiert und alle Zuschauer haben sich gelbe Capes übergezogen.

Und es hat tatsächlich geklappt. Das Foto ist auf Google Maps angekommen. Es sieht so aus, als ob sich die Verantwortlichen bei Google hier ganz besonders schnell waren. Normalerweise stellen sie neues Material nicht so schnell online. Vielleicht sind sie selbst begeistert von der Idee, dass eine ganze Stadt sich so ins Zeug legt.

Wenn das mal keine Nachahmer findet.

Chelyabinsk: Giant Smiley on Google Maps

Citizens of the russian town Chelyabinsk calculated when the satellite QuickBird would cross above their city. QuickBird takes images for Google Earth and Google Maps. They created a giant smiley face. A rock concert on the main square attracted many people and everyone got a yellow cape.

And it worked. The image is on Google Maps. It looks like someone at Google was quicker than usual to put up the new data. Maybe Google likes the idea, that an entire town works hard to get its 15 minutes of fame on Google Maps.

To the right is a screenshot of the Chelyabinsk city center. There are also images taken at the event.

( The figure in the lower left corner is my Weblin )

Update: It looks like they restored the original image. Maybe they do not want to encourage copy cats. After all they are trying to show a realistic view of earth and not a collage of events.

13. September 2008

LHC : Schwarze Löcher überbewertet

Eine kurze Zusammenfassung dieser Sache mit den Schwarzen Löchern beim LHC.

Beim LHC wird mit Energiewerten gearbeitet, die 1000 mal höher sind als beim Vorgänger LEP. Es kann sein dass dabei schwarze Löcher erzeugt werden. Das ist aber kein Grund zur Panik weil...

...wenn der Physiker sagt "kann sein" nicht heisst das welche erwartet werden. Es ist nur nicht 100% ausgeschlossen weil die Physikerin nie was falsches sagen will.

...die Energie zwar höher ist als bei LEP, aber wenn daraus Materie erzeugt wird ist das immer noch verdammt wenig. 100 mal weniger als man für eine Bakterie braucht. Man braucht also keine Angst haben davon eingesaugt zu werden, weil man die Anziehungskraft einer Bakterie nicht merkt. Man merkt ja nicht einmal den Mount Everest, wenn man daneben steht (also von der Gravitation her meine ich).

...ein schwarzes Loch mit dem Gewicht einer Bakterie so unglaublich klein ist. Die ganze Erde wäre als schwarzes Loch nur 1 cm gross. Verkleinert man eine Bakterie entsprechend, dann ist das Ergebnis viel viel kleiner als ein Atomkern. Das heisst es fällt einfach zwischen den Atomen in der Erde durch bis zum Mittelpunkt im freien Fall. Es braucht eine halbe Stunde bis zur Mitte und fliegt dann weiter bis auf die andere Seite. Nach zwei Stunden kommt es wieder hier vorbei und hat keinem weg getan. Einfach zwischendurch gewitscht, denn was für uns feste Materie ist ist eigentlich ziemlich leer. Wenn wir die Hand auf den Tisch legen, dann spüren wir den Gegendruck der Elektronenhüllen. Zwischen Elektronenhülle und Atomkern ist aber viel viel NICHTS wo das Bakterien-Black Hole durchpasst. Und für ein Bakterien-Black Hole ist sogar der Atomkern fast NICHTS. Nur wenn es ein Proton head-on trifft kann es das fressen. Das ist aber sehr selten.

...selbst wenn es ab und zu einen Atomkern frisst auf dem Weg durch die Erde dann wächst es trotzdem sehr langsam. Es braucht 3 Milliarden Jahre, um ein (in Zahlen: 1) Gramm Erde zu verputzen. Und selbst dann ist es ungefährlich, weil die Anziehungskraft von einem Gramm auch nicht groß ist. Schon mal jemand von einem ml Wasser eingesaugt worden?

...es das nach der Hawking-Theorie das alles gar nicht machen kann. Je kleiner ein schwarzes Loch ist, desto schneller "verpufft" es. Große schwarze Löcher sind sehr stabil, wenn sie die Masse der Sonne oder der Erde haben. Aber wenn sie nur so viel wiegen wie ein großer Lastwagen, dann leben sie nur eine Sekunde. Ein Black Hole mit der Masse einer Bakterie verpufft viel schneller. Gerade wurde es geboren und beginnt langsam zum Erdmittelpunkt zu fallen, aber bevor es den Boden erreicht, ZAPP, kaputt. Es endet als Teilchenschauer im Detektor und bringt dem Physiker, der gerade hinschaut einen Nobelpreis. Immerhin - wer kann das von sich sagen.

also: Don't Panic.
in Memoriam D.N.A.