30. November 2008

Solarenergie aus dem Weltraum

Das Thema geht ja immer mal wieder durch die Presse: man macht kilometergroße Solarsatelliten und strahlt die Energie per Mikrowelle zur Erde. Ist teuer wegen den Startkosten, aber es gibt immer wieder Vorschläge, die behaupten es ist finanzierbar. Und wenn dann alle Energieprobleme gelöst sind, kann man es sich ja auch was kosten lassen.

Kann ja sein, aber irgendwas ist daran komisch.

Der Punkt ist: die Solarsatelliten erzeugen Strom, der zur Erde tranportiert werden muß. Kabel geht nicht. Aber Mikrowellen kann man einfach erzeugen und ziemlich effizient wieder einfangen mit sogenannten Rectennas.

Nun haben aber manche Leute Angst, dass der Mikrowellenstrahl "abhauen" könnte und Leute in Städten röstet oder dass Vögel durchfliegen und gebraten werden. Vom Waffenpotential mal ganz zu schweigen. Deshalb fächert man den Mikrowellenstrahl so weit auf, dass er keinen Schaden (respektive Kriegsnutzen) anrichten kann. Er hat dann etwa die Energiedichte von normaler Sonnenstrahlung. Das ist dann für alle verständlich, weil Vögel ja sonst auch kein Problem mit der Sonne haben.

Für 1 Gigawatt, das entspricht etwa einem Kernreaktor, braucht man ein 1 km großes Feld von Empfangsantennen. Kann man machen, ist sicher nicht billig. Aber was mich vor allem wundert: warum fängt man nicht gleich Sonnenstrahlung auf dem Boden ein, statt Sonnenstrahlung im Weltraum, dann per Mikrowelle zur Erde und auf dem Boden Mikrowelle einfangen. Wenn die Leistungsdichte des 1 km breiten Mikrowellenstrahls so ist, wie die Sonnenstrahlung dann kann man doch gleich die Sonnenstrahlung einfangen. Die Sonne liefert ca. 1 kW/qm. Das nennt man Solarkonstante. Genauer: 1,37 kW +/- 5% pro Quadratmeter. Aber 1 kW reicht als Abschätzung.

Und siehe da, 1 kW/qm multipliziert mit 1 Quadratkilometer Empfangsfläche ist genau 1 Gigawatt. Natürlich hat man Nacht und mal Wolken, aber statt das Zeug ins All zu transportieren kann man auch einfach 4 mal so viele Solarkollektoren bauen. Für den Preis des Transports bekommt man sicher 4 mal so viele Solarzellen oder Spiegel. Kommt noch dazu, dass man auf der Erde nur auf Energieeffizienz achten muß, im Weltraum aber vor allem auf Gewicht. Da meistens leichter=teurer kann man sich auch deswegen mehr Quadratkilometer auf der Erde leisten.

Dass mir jetzt keiner sagt man muß Platz sparen. Platz ist genug da. Und zwar genau dort wo er billig ist und die Sonne ohne Wolken brennt: in der Wüste. Auch die Mikrowellenempfänger würde man ja wohl in der Wüste bauen. Jedenfalls abseits von Städten und da wo keiner jammert, wenn das Gemüse mal ausversehen Mikrowelle abbekommt, d.h. nicht in der Kulturlandschaft. Berge sind auch unpraktisch.

Bei so attraktiven Kriterien wie "flach, billig, leer, trocken" bleibt auf der Erde nur die Wüste. Es gibt Millionen Quadratkilometer Wüste. Nevada reicht für die USA. Ein tausendstel Sahara reicht für allen Strom in Europa. Kurze Rechnung: 1 Atomkraftwerk bringt pro Reaktor ca. 1 Gigawatt. Die Sonne pro Quadratkilometer auch. Die Sahara hat 9 Mio. Quadratkilometer. Das wären 3 Mio. Atomkraftwerke. Baut man nur ein Hundertstel der Sahara mit Solarzellen oder Spiegeln zu, dann erzeugt man genügend Strom für die ganze Erde. Auch in Zukunft. Energie ist nicht knapp. Die Sonne liefert im Überfluß. Wie nutzen sie nur nicht.

Zurück zu Solarenergie aus dem Weltraum: also entweder

  • der Mikrowellenstrahl wird doch gebündelt und hier ist eine große Augenwischerei im Spiel
oder
  • Solarsatelliten mit Mikrowellenübertragung sind totaler Unsinn und man sollte lieber 4 Quadratkilometer Solarzellen in die Wüste bauen, statt 1 Quadratkilometer voller Mikrowellenempfänger.
oder
  • ich habe was nicht verstanden.
Mal ganz davon angesehen, dass man sowieso nicht Tausende Quadratkilometer Solarzellen herstellen würde, sondern eher solarthermische Kraftwerke, die Sonnenstrahlung mit Spiegeln bündeln.

_happy_burning()

29. November 2008

Wolfspelz's Primzahl-k-linge Vermutung

Habe gerade gelesen, dass die Zahl der Primzahlen unter einer Zahl n etwa gleich n/log n ist. Das "etwa" heisst: der Grenzwert für n gegen unendlich der wirklichen Zahl der Primzahlen geteilt durch den Schätzwert "n/log n" ist gleich 1. Mit anderen Worten: für große n ist der Unterschied vernachlässigbar und die Schätzung ziemlich genau.

Es gibt außerdem noch Primzahlzwillinge, das sind aufeinanderfolgende Zahlen, die beide Primzahlen sind. Natürlich nicht direkt aufeinanderfolgend, weil dann immer eine gerade Zahl dabei wäre, die durch 2 teilbar und deshalb keine Primzahl ist. Aber wenn n und n+2 beide Primzahlen sind, dann sind sie Primzahlzwillinge. Die Zahl der Primzahlzwillinge unter einer Zahl n ist etwa n/(log n)^2. Das sieht mir ziemlich ähnlich zur Zahl der Primzahlen unterhalb von n aus.

Jetzt kommts: ich stelle mal die Vermutung auf, dass die Zahl der Primzahldrillinge unterhalb von n etwa gleich n/(log n)^3 ist. Verallgemeinerung: die Zahl der Primzahl-k-linge unter n ist etwa n/(log n)^k.

Warum ist das eine "Vermutung"? Weil jeder große Mathematiker eine Vermutung aufstellt an deren Beweis sich Generationen die Zähne ausbeissen (Fermat, Poincaré, Riemann, Goldbach, Legendre, Hodge). Ergo: die Vermutung reicht für den Ruhm. Vielleicht ist es auch so, dass nur die Vermutungen von großen Mathematikern überhaupt bekannt sind, weil von den anderen keiner Notiz nimmt. Also: ich hab meinen Teil getan, die Vermutung aufgestellt. Jetzt ist es an Euch, Notiz zu nehmen und die Zähne daran auszubeissen, damit es noch für den Titel "großer Mathematiker" langt.

_happy_proving()

Unsichtbare Schneeflocken sehen

Heute morgen sehe ich aus dem Fenster: es schneit. Ich gehe ans Fenster und die ganze Straße runter schneit es. Klar, würde man denken. Wenns schneit, schneits überall.

Erstaunlich ist aber dass ich es sehen kann, auch in 50 m Entfernung. Ich bin kurzsichtig (Stärke 1,5) und ich kann sicher nicht eine Schneeflocke in 50 m Entfernung sehen. Ich kann ja ohne Brille nicht mal aus 10 m Entfernung den Tafelanschrieb lesen. Der Strich der Kreide ist so groß wie die Schneeflocken heute morgen, genauso weiss vor dunklem Hinergrund, aber 50 m: keine Chance. Also WTF?

Mein Verdacht: die Rübe spielt mir was vor. In der Nähe sehe ich wirklich Flocken, in der Ferne glaube ich auch Flocken zu sehen. Aber wahrscheinlicher ist, dass ich im Fernbereich statistische Dichtefluktuationen der Schneeflockenverteilung optisch verstärkt durch die Transversalbewegung sehe und mir einbilde ich sehe einzelne Flocken fallen, weil ich weiss, dass sie da sind.

_happy_flocking()

26. November 2008

Simple Remote Procedure Call - Array Response

SRPC-ArrayResponse is an extension to SRPC. SRPC-ArrayResponse carries an array of key/value lists as response.

Multiple key/value lists could be encoded as SRPC values with an appropriate escaping and encoding for each list. But SRPC-ArrayResponse presents a standardized way to represent an array of key/value lists instead of the usual one dimensional list.

The normal SRPC response looks like:

  1. a=b
  2. c=d

The ArrayResponse allows for multiple values of similar keys:

  1. 0:a=b
  2. 0:c=d
  3. 1:a=b1
  4. 1:c=d1
  5. 2:a=b2
  6. 2:c=d2

The ArrayResponse allows for multiple values of similar keys:

  1. Status=1
  2. 0:Filename=sp.gif
  3. 0:Data/Encoding=base64
  4. 0:Data/Type=image/gif
  5. 0:Data=R0lGODlhAQABAIAAAP///////yH5BAEAAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw==
  6. 1:Filename=sp2.gif
  7. 1:Data/Encoding=base64
  8. 1:Data/Type=image/gif
  9. 1:Data=R0lGODlhDwAOAIAAAP///////yH5BAEKAAEALAAAAAAPAA4AAAIMjI+py+0Po5y02osLADs=

The extension looks very similar to SRPC-Batch. The difference is that SRPC-Batch transfers multiple requests and multiple responses in a single transaction whereas SRPC-ArrayResponse has only one request and an item list in the response.

Rationale: the decoder can be shared for both cases. It is always clear how to interpret the array, because you know, if you expect an array response or multiple responses.

Google's Lively Learnings

http://www.virtualworldsnews.com/2008/11/google-lively-didnt-meet-tough-targets-looking-to-use-tech-elsewhere.html

Google says: "We set Lively tough targets and it did not achieve them, but Lively did teach us about what our users like and what they don't. We learned people want to be social in many places on the web, and we learned that users appreciate the ability to meet new people and share content with friends. These are important lessons for future product development."

That's 2 points for weblin:
- people want to be social in many places on the web (maybe everywhere on the web?)
- users appreciate the ability to meet new people (new people, not just friends as in social networks)

21. November 2008

Simple Remote Procedure Call - TCP

SRPC-TCP is an extension to SRPC. It specifies the encoding of SRPC over TCP.
Rules:

  • The message format over plain TCP instead of HTTP is identical to the HTTP POST body.
  • A message is terminated by an empty line, in other words: 2 consecutive newlines.
  • Multiple SRPC messages may be sent over the same TCP connection in both directions.
  • Requests have a "Method" (can, but not has to be the first line).
  • Responses have a "Status" (can, but not has to be the first line).

Example:

  1. C: Method=GetQuote
  2. C: Symbol=GOOG
  3. C: Date=1969-07-21
  4. C:
  1. S: Status=1
  2. S: Average=123
  3. S: Low=121
  4. S: High=125
  5. S:

Options:

  • Events: messages may be sent in one direction without a response,
  • Streaming: multiple request messages may be sent back to back before the corresponding responses are received by the client,
  • Ordering: responses may be sent out of order (needs SrpcId, see below),
SrpcId:
Responses are associated with requests by a special key called SrpcId. If the SrpcId key/value pair is included in a request, then the response must include the same key/value pair without interpreting the value. The SrpcId helps to find the request for a response.

Example:

  1. C: Method=FirstRequest
  2. C: SrpcId=abc
  3. C:
  4. C: Method=SecondRequest
  5. C: SrpcId=def
  6. C:
  7. S: Status=1
  8. S: SrpcId=def
  9. S:
  10. S: Status=0
  11. S: Message=error
  12. S: SrpcId=abc
  13. S:

5. November 2008

Der erste schwarze Präsident - hä?

Schon mal jemand aufgefallen, dass eine weisse Mutter und ein schwarzer Vater zusammen etwa fifty-fifty ergibt. Das kann man auf- oder abrunden (wenn man unbedingt runden muss). Oder zählt das weiss weniger, weil von der Mutter? Ist das versteckter männlicher Chauvinismus? Und wieso sind die "Weissen" (wer auch immer die sind, klingt irgendwie wie billige Nahrungsmittel) so scharf darauf, möglichst wenig zu sein? Jedes Baby, das mal einen pigmentierten Uropa hatte, wird den "Schwarzen" zugerechnet. Vorsichtshalber werden auch alle mit spanischen Omas rausgerechnet. Schon klar, dass die "Weissen" in USA Angst haben müssen "die Mehrheit zu verlieren". Wie blöd muss man eigentlich sein?